Chronisch obstruktive Bronchitis beim Pferd
(COB, auch COPD und RAO)
Eine 13-jährige Araberstute litt seit neun Jahren unter einer Chronisch obstruktiven Bronchitis (C.O.B.), auch COPD und RAO genannt. Diese Erkrankung ist den Pferdekennern unter dem Namen „Dämpfigkeit“ bekannt.
Es ist eine hochallergische Erkrankung und entspricht einem sehr schweren Asthma beim Menschen. Die Erkrankung hatte sich in den letzten Jahren trotz immerwährender medizinischer Behandlung so verschlimmert, dass schon mehrfach eine Euthanasie des Pferdes in Erwägung gezogen worden war.
Das Pferd wurde in einem dramatischen Zustand zur Untersuchung vorgestellt. Es machte den Eindruck, als wolle es bald ersticken. Die Nüstern waren bei der Einatmung auf etwa Handtellergröße (linkes Bild) aufgerissen, die Augen panisch erweitert. Ein lautes Pfeifen der Lunge war weithin zu hören.
Die Akupunkturdiagnostik ergab, dass unser Patient drei wesentliche Störherdfaktoren hatte: einen Zahnstörherd an einem Backenzahn, eine Narbe am Endpunkt des Lungenmeridians und eine Belastung mit Quecksilber (aus der Nahrungskette).
Neben den spezifisch ausgesuchten antiallergischen und die Lungenfunktion fördernden Akupunkturpunkten wurden die gefundenen Störherde mit dem Laser behandelt. Für die gesamte Akupunkturdiagnostik und Akupunkturbehandlung wurden etwa 45 Minuten benötigt.
Während dieser ersten Akupunkturbehandlung, also in einem Zeitraum von 45 Minuten hatte sich das Bild des Patienten extrem verändert. Die Atmung hatte sich fast vollständig beruhigt, die Nüstern waren auch bei der Einatmung nicht mehr geweitet und die Körperhaltung und der Blick waren vollständig entspannt (Bild Mitte).
Wer eine solche Reaktion mit einem Placebo-Effekt zu erklären versucht, wie es in der Regel gerne bei Akupunkturerfolgen getan wird, kommt doch in erhebliche Erklärungsnot. Nach sieben weiteren Behandlungen im Abstand von 3-4 Tagen war das Pferd ohne klinischen Befund, das heißt bei der gründlichen Untersuchung (inkl. Lungenspiegelung) konnten keine krankhaften Befunde mehr erhoben werden.
Das Pferd konnte mühelos über die Weide galoppieren (Bild unten).
Siehe auch meinen Artikel über Laser-Akupunktur bei COPD des Pferdes.
Warmbluthengst mit postoperativer chronischer infizierter Tarsitis
Ein klinisch gesunder 2-jähriger Hengst war bei einer prophylaktischen Röntgenuntersuchung durch einen Chip im rechten Sprunggelenk aufgefallen. Postoperativ, nach endoskopischer chirurgischer Entfernung des Fragments, entwickelte sich eine infektiöse Sprunggelenksentzündung.
Diese wurde zuerst von der operierenden Klinik, danach von drei weiteren Kliniken intensiv behandelt.
Sechs Monate nach der Operation wurde das Pferd bei mir vorgestellt. Das Pferd setzte die erkrankte Gliedmaße nicht auf und konnte sich nur mühsam auf drei Beinen vorwärts bewegen. Der Gelenkumfang betrug 61 cm (linkes Bild), während das gesunde Sprunggelenk 42 cm Umfang hatte.
Hier wurden im Wesentlichen eine lokale Laserbehandlung des betroffenen Gelenkes mit besonderer Berücksichtigung der Endoskopiekanäle durchgeführt und entzündungshemmende Akupunkturpunkte behandelt.
Aufgrund der starken Verspannungen durch die Schonhaltung wurden lokale Punkte der LWS und BWS mit dem Laser behandelt. Nach 14 Tagen, beziehungsweise sieben Behandlungen war der Gelenkumfang auf 47cm zurückgegangen (rechtes Bild) und das Pferd konnte im Schritt und etwa 5 Minuten im Trab longiert werden.
Das Pferd lief sich schon so schnell ein, dass es nach etwa einer Minute Trabarbeit jeweils fast lahmfrei traben konnte.
Nach circa vier Wochen mit 12 weiteren Behandlungen wurde der Patient entlassen und zu Hause zunehmend bis zur vollen Belastung gearbeitet.
Siehe auch meinen Artikel „Schmerztherapie-Gelenke“