Warmbluthengst mit postoperativer chronischer infizierter Tarsitis
Ein klinisch gesunder 2-jähriger Hengst war bei einer prophylaktischen Röntgenuntersuchung durch einen Chip im rechten Sprunggelenk aufgefallen. Postoperativ, nach endoskopischer chirurgischer Entfernung des Fragments, entwickelte sich eine infektiöse Sprunggelenksentzündung.
Diese wurde zuerst von der operierenden Klinik, danach von drei weiteren Kliniken intensiv behandelt.
Sechs Monate nach der Operation wurde das Pferd bei mir vorgestellt. Das Pferd setzte die erkrankte Gliedmaße nicht auf und konnte sich nur mühsam auf drei Beinen vorwärts bewegen. Der Gelenkumfang betrug 61 cm (linkes Bild), während das gesunde Sprunggelenk 42 cm Umfang hatte.
Hier wurden im Wesentlichen eine lokale Laserbehandlung des betroffenen Gelenkes mit besonderer Berücksichtigung der Endoskopiekanäle durchgeführt und entzündungshemmende Akupunkturpunkte behandelt.
Aufgrund der starken Verspannungen durch die Schonhaltung wurden lokale Punkte der LWS und BWS mit dem Laser behandelt. Nach 14 Tagen, beziehungsweise sieben Behandlungen war der Gelenkumfang auf 47cm zurückgegangen (rechtes Bild) und das Pferd konnte im Schritt und etwa 5 Minuten im Trab longiert werden.
Das Pferd lief sich schon so schnell ein, dass es nach etwa einer Minute Trabarbeit jeweils fast lahmfrei traben konnte.
Nach circa vier Wochen mit 12 weiteren Behandlungen wurde der Patient entlassen und zu Hause zunehmend bis zur vollen Belastung gearbeitet.
Siehe auch meinen Artikel „Schmerztherapie-Gelenke“